Taekwondo Lehr- und Leistungszentrum in der Oberpfalz e.V. 2025
TAEKWONDO
Lehr- und Leistungszentrum in Cham
Taekwondo ist seit frühester Zeit primär aus dem Selbstverteidigungsinstinkt und
Selbsterhaltungstrieb des Menschen entstanden. Techniken zur wirksamen Abwehr
verschiedener Angreifer wurden entwickelt und durch dauernde Praxis und Erfahrung
fortlaufend erneuert.
Die Wurzeln des Taekwondo reichen in Korea bis ins vierte Jahrhundert n. Chr. zurück, als
die koreanische Halbinsel noch in die drei Königreiche Koguryo, Paekjae und Shilla,
aufgeteilt war. Aus dieser Zeit haben Archäologen im Jahre 1935 Deckengemälde,
Grabmäler und Aufzeichnungen entdeckt, die auf das damalige Taekwondo hindeuten. Die
Deckengemälde fand man in zwei Mausoleen aus der damaligen Koguryo-Dynastie, die
vermutlich in der Zeit zwischen 300 und 427 n. Chr. erbaut wurden. Auf diesen
Deckengemälden sind Männer dargestellt, die sich in einer Kampfhaltung, ähnlich der des
heutigen Taekwondo, gegenüberstehen.
Shilla, das kleinste der drei Königreiche, hatte unter den ständigen Überfällen der beiden
Nachbarreiche im Norden und Westen zu leiden. Deshalb wurde vom 24. König der
Shilla-Dynastie Chin Hung eine Elitegruppe, die sich Hwarangdo nannte (wörtlich: "Weg
der erblühenden Jugend"), ins Leben gerufen. Diese Kriegerkorps übten sich nicht nur in
den üblichen Waffen, wie Speer, Bogen und Schwert, sondern auch in geistiger und
körperlicher Disziplin und in der Kunst des Hand- und Fußkampfes. Die Hwarangdo
wurden auf der ganzen Halbinsel für ihren Mut und ihr Kampfgeschick bekannt und
erlangten sogar den Respekt ihrer erbittertsten Feinde.
Durch ihre Heldentaten verhalfen sie dem Volk von Shilla dazu, sich zu erheben und die
Auseinandersetzung mit Koguryo im Jahre 668 n. Chr. zu gewinnen. Die beiden
Nachbarländer wurden dem Shilla-Reich einverleibt, wobei aber keine Besatzung oder
Unterjochung von Koguryo oder Paekjae stattfand.
In der nachfolgenden Koryo-Dynastie wurde Taekwondo, unter der damaligen
Bezeichnung "Soobak", als Militärkunst von hohen Werten gesehen. Jedes Jahr ließ der
König Soobak-Wettkämpfe veranstalten und der Gewinner erhielt einen bedeutenden
Posten in der Regierung.
In der anschließenden Periode der Yi-Dynastie (1392 bis 1905) wurde ein Buch
veröffentlicht, um den Sport unter das Volk zu bringen. Tatsächlich erlangte Soobak durch
die Veröffentlichung dieses Buches große Popularität, wogegen in der Koryo-Dynastie
Soobak nur auf den Militärsektor beschränkt war. Jedoch wurde zu Beginn der
Aufklärung alles, was mit Militär zu tun hatte, abgewertet.
Gegen Ende der Yi-Dynastie um 1905 schienen die kriegerischen Künste fast
ausgestorben zu sein und Soobak verwandelte sich in eine Freizeittätigkeit des einfachen
Volkes. Während der Yi-Dynastie wurde der Name der waffenlosen Kampfkunst in Korea
auf Befehl des Königs von Soobak in Taekyon umbenannt.
Während der japanischen Besatzung Koreas von 1909 bis 1945 war die Ausübung aller
kriegerischen Künste verboten und die koreanische Kampfkunst schien auszusterben.
Von einigen Unerschütterten wurde Taekyon jedoch heimlich praktiziert und an eine
kleine Anzahl von Schülern weitergegeben, wodurch die Kunst am Leben erhalten wurde.
Nach der Befreiung Koreas im Jahre 1945 konnte die traditionelle Sportart wiederbelebt
werden.Im Jahre 1955 wurde von einem Ausschuss bestehend aus Lehrern, Historikern
und anderen Persönlichkeiten der Name Taekwondo als neue Bezeichnung für die
nationale Kampfkunst gewählt. Taekwondo verbreitete sich sehr schnell, sowohl unter der
Zivilbevölkerung, als auch beim Militär aus.
Während des Koreakrieges als US-Soldaten in Korea stationiert waren, wurden auch
Amerikaner in Taekwondo unterrichtet. Dadurch wurde Taekwondo auch in den
Vereinigten Staaten bekannt. Der eigentliche weltweite Durchbruch erfolgte aber erst
durch den Einsatz des Taekwondo im Vietnamkrieg. In Vietnam kämpften drei
koreanische Infanterie-Divisionen, die speziell in Taekwondo ausgebildet waren, auf
Seiten des Südvietnams. Hier erwies sich Taekwondo in den dichten Wäldern als sehr
nützliches und wirksames Mittel gegen feindliche Angreifer. Nachdem die Wirksamkeit
des Taekwondo bekannt wurde, forderten auch die südvietnamesische und die
amerikanische Armee koreanische Taekwondo Meister zur Ausbildung ihrer eigenen
Truppen an.
Mit der Zeit entwickelten koreanischen Meister Taekwondo-Techniken für den sportlichen
Wettkampf mit eigenen Wettkampfregeln, um eine internationale Popularität zu erzielen.
Derzeit sind über 5000 koreanische Meister in mehr als 180 Ländern tätig.
Im Mai 1973 fanden die ersten Taekwondo-Weltmeisterschaften statt, an denen 19
Nationen teilnahmen.
Die World Taekwondo Federation wurde am 28. Mai 1973 von Dr. Un Yong Kim
gegründet. Bis heute fanden 19 Weltmeisterschaften statt und die Anzahl der daran
teilnehmenden Nationen steigt konstant. Zu den Olympischen Sommerspielen 1988 in
Seoul, Korea war Taekwondo zum ersten mal Demonstrationssportart und wurde dann
fest in das olympische Programm aufgenommen.
Taekwondo hat sich über zwei Jahrtausende hinweg in engem Zusammenhang mit der
koreanischen Geschichte entwickelt und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit.
(Quelle: masterko.de)
die 3 Königreiche
die Hwarangdo